Vom Giersch

GierschGiersch ist eine meiner Lieblingsgemüsepflanzen im Frühjahr. Dann wenn noch nichts anderes geerntet werden kann, kann man Giersch in großen Mengen ernten und das nicht nur im Garten.

Giersch wächst quasi überall und wuchert ganze Flächen zu. Nicht umsonst ist Giersch bei manchen Gärtnern so unbeliebt. Doch wie eben bei vielen Unkrautpflanzen ist der Giersch eine eigentlich wertvolle Pflanze und schmeckt zudem noch sehr gut. In unseren Garten hat sich die Pflanze noch nicht verirrt. Einerseits sicher nicht schlecht, weil man ihn wirklich nicht weg bekommt. Auf der anderen Seite aber auch etwas schade.

Inhaltsstoffe von Giersch

Giersch ist wie viele „Unkräuter“ auch, eine wahre Vitamin C Bombe. Er enthält mehr als 15mal so viel Vitamin C wie herkömmlicher Kopfsalat. Er übertrifft in Sachen Vitamin C Zitrone und sogar unseren größten Vitamin C Lieferanten aus unseren Gärten – den Rosenkohl – um das doppelte  und auch in Punkto Spurenelemente macht der Giersch keinem heimischen Gemüse etwas vor. Zudem ist er sehr reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan, Titan und Kieselsäure.

Nicht umsonst wird der Giersch in vielen Teilen der Welt kultiviert und angebaut und hier hat er sogar vielen Menschen in Zeiten von Hungersnöten das Leben gerettet. Es kann also sein, dass ihr diesen Artikel nur lesen könnt weil es Giersch gibt (auch wenn das echt merkwürdig klingt).

Leider ist das Gemüse in unseren Breiten so gut wie in vergessenheit geraten und ich ernte immer komische Blicke der Passanten wenn ich hier in der Stadt Leipzig an meinen Ecken den Giersch einsammel. Kaum jemand kann wohl verstehen was ich da überhaupt mach. Schade um das verloren gegangene Wissen.

Das besondere am Giersch ist, dass er vom sehr frühen Frühling bis in den sehr späten Herbst beerntet werden kann. Es kommen immer wieder Blätter und Triebe nach. Übrigens ist das abernten im Garten auch eine der effektivsten Methoden um Giersch im Garten los zu werden. Nur so kann man die Pflanze nach und nach immer weiter schwächen und irgendwann zum absterben bringen. Alle anderen Methoden sind fast nie von Erfolg gekrönt (Wenn man Giersch nicht essen will, eignet er sich auch sehr gut zum kompostieren).

Anwendung und Verarbeitung von Giersch

Giersch passt perfekt in jeden Wildkräutersalat. Vor allem die jungen Blätter schmecken sehr gut. Hier könnt ihr nachlesen, wie man einen Wildkräutersalat zubereitet und was man alles in einen solchen Salat machen kann.

Ich verarbeite Spinat aber auch sehr gerne als Spinat. Er lässt sich so wunderbar konservieren und das ganze Jahr genießen.

Hier mein kleines Gierschspinat Rezept

Giersch (Ein Jutebeutel voll ergibt ein bis zwei 500g Gläser)
Nach Bedarf etwas Öl oder Butter
Nach Bedarf Zwiebel kleingehackt
Nach Bedarf Milch oder Sahne

Der Giersch wird geschnitten und mit Wasser ca 5 min gekocht. Danach wird das Wasser abgekippt und je nachdem wie man den Spinat möchte püriert. Die Zwiebeln anschwitzen und dazu geben. Milch oder Sahne dazu geben und ein klein wenig Butter für den Geschmack zugeben. Nun noch mit Salz und Pfeffer und evtl. noch etwas Muskat würzen. Noch abfüllen und in die Gefriertruhe oder gleich verzehren. Passt gut zu Kartoffeln und Ei.

Bei der Zubereitung von Gierschspinat gibt es viele Freiheiten. Ich habe bisher jedes Mal etwas anders gekocht. Ein richtiges Rezept benötigt man eigentlich nicht. Schreibt in die Kommentare wie ihr euren Giersch zubereitet. Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten als Spinat und Salat. Ich freue mich drauf.

 

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