Wir waren neulich am Cospudener See. Eigentlich wollten wir Sanddorn ernten gehen, der dort in Hülle und Fülle wächst. Leider waren wir etwas spät dran und der Sanddorn war schon so reif, dass die Beeren zwischen den Fingern kaputt gingen und schon etwas angegoren rochen. Also haben wir statt dessen Hagebutten geerntet.Jeder der schon einmal Marmelade gekocht hat, der weiß, dass das keine große Sache ist. Früchte in einen Topf, Gelierzucker dazu, kurz kochen lassen, abfüllen und fertig. Doch be Hagebutten sieht das alles ein wenig anders aus. Die Arbeit teilt sich in verschiedene Schritte und die haben es zum Teil echt in sich.
Schritt 1: Hagebutten sammeln
Das sammeln der roten Früchte hat es zum Teil echt in sich, geht aber Verhältnismäßig recht schnell. In Verbindung mit einem tollen Herbstspaziergang haben sich die Hagebutten fast von allein gesammelt. Am Ende hatten wir etwas über zwei Kilo gesammelt.
Schritt 2: Hagebutten kochen
Hagebutten sind von Natur aus etwas hart um sie direkt zu verarbeiten. Deshalb müssen sie gekocht werden. Auf verschiedenen Internetseiten liest man, dass man sie halbieren muss und die Blütenansätze entfernen muss. Bei über zwei kg. wäre das allerdings ein Arbeitsaufwand von sicherlich mehreren Stunden und so haben wir die Hagebutten direkt ins Wasser geschmissen und etwa 20min. gekocht. Danach direkt noch im Topf püriert.
Schritt 3: Hagebuttenmuß herstellen
Die wohl schwierigste und Nervenaufreibenste Aufgabe ist dieser Schritt. Aus den pürierten Hagebutten müssen nun die Kerne und die harte Schale entfernt werden. Man kann mit einem Löffel durch ein Sieb streichen. Ich habe dafür eine Passiermaschine benutzt. Diese Arbeit ist wirklich aufwändig und nervig. Man nehme einen Löffel voll Hagebutten und streicht diesen im Sieb aus oder würgt das Zeug durch die Passiermaschine. Übrig bleibt nur der grobe Rest. Danach holt man die übrig gebliebenen Kerne aus dem Sieb oder der Maschine und wiederholt den Vorgang. Bei zwei kg Früchten sind das unzählige Wiederholungen. Etwa drei Stunden stand ich hierfür in der Küche.
Schritt 4: Marmelade herstellen
Bei mir war das Hagebuttenmuß noch etwas dick, deswegen habe ich die Masse mit Wasser gestreckt. Gelierzucker dazu und nach Anleitung kochen. Fertig ist die fertige Hagebuttenmarmelade. Ganz einfach oder?
Das Ergebnis Hagebuttenmarmelade
Am Ende stand stundenlanges in der Küche stehen, ein riesiger Abwasche gegen sechs Gläser feinste, regionale Biohagebuttenmarmelade. Ein riesiger Aufwand für sechs Gläser Marmelade. Doch der Auwand hat sich in meinen Augen gelohnt und vielleicht werden wir dieses Jahr noch einmal los ziehen und Hagebutten ernten. Jeder der schon einmal Hegebuttenmarmelade gegessen hat, der weiß, dass sich der Aufwand auf jedem Fall lohnt.
Also probiert es ruhig mal aus. Es ist nicht schwer, nur etwas aufwändig Hagebuttenmarmelade selbst herzustellen.