Radieschen zweite Ernte oder Rattenschwanzradieschen

Jeder kennt Radieschen als rote Knolle mit einem leicht scharfen Geschmack. Doch wer kennt schon Radieschen als Schote? Du nicht? Dann lies mal weiter.

Ich kannte bis vor kurzem Radieschen auch nur als rote Knolle. Typisches Wurzelgemüse eben. Doch als sich an manchen Pflanzen keine Erntereife Knolle bildete, habe ich sie wachsen lassen. Habt ihr schon einmal Radieschen blühen sehen? Eine wunderschöne Blüte. Könnt ihr euch denken, dass Radieschen zu einem riesigen Busch heranwachsen kann? Ich hätte es auch nicht gedacht. Doch worauf ich hinaus wollte, sind die Schoten der Pflanze. Nach der Blüte entwickeln sich nämlich rundliche, spitz zulaufende Schoten. Sie werden übrigens Rattenschwanzradieschen genannt. Es gibt davon sogar eigenes Saatgut. Es ist eine Urform des heutigen Radieschens und bildet keine Knollen aus. Worauf man hier züchtet sind die Schoten. Die sogenannten Rattenschwänze.

Der Anbau

Der Anbau ist denkbar einfach. Genauso wie normale Radieschen (oder einfach normale Radieschen verwenden). Man muss nur ein bisschen mehr Platz einplanen und die Pflanzen evtl. ein wenig stützen. Schnell geht die Pflanze in Blüte und bildet kurz danach schon Schoten aus.

Wann ernten?

Zu den wirklichen Rattenschwanzradieschen kann ich keine Aussage machen. Ich hab mal gelesen, dass man sie bis ca. 5cm Länge ernten kann. Länger war bisher auch keine meiner Schoten der geschossenen Radieschen. Man kann die Schoten auch früher ernten. Meine erste Probe war, als die Schoten noch ca. 1cm groß waren. Der Ertrag ist wesentlich höher als bei den Knollenradieschen, bei denen man immer nur eine Knolle ernten kann und dann ist schluss. Das Rattenschwanzradieschen bildet ständig neue Blüten und damit auch Schoten aus.

Der Geschmack

Mir schmecken die Rattenschwanzradieschen sehr gut. Rebecca findet sie nicht ganz so überzeugend. Sie schmecken eben nach Radieschen. Nur nicht so scharf. Manche schmecken auch eher kohlig bis süß. Scheinbar hängt das von verschiedenen Faktoren ab. Zudem ist auch entscheidend wie lange man die Rattenschwanzradieschen reifen lässt. Je länger sie hängen, desto intensiver der Geschmack bis sie schließlich bitter werden. Also sollte man nicht zu spät ernten.

Die Verarbeitung

Verarbeiten kann man sie genau wie normale Radieschen auch. Besonders eignen sie sich somit zum Rohverzehr z.B. auf dem Butterbrot oder im Salat. Interessant ist das Rattenschwanzradieschen aber auch wegen der guten Verarbeitbarkeit in asiatischen Gerichten (Wok-Gerichten). Dabei sollte man die Früchte nur kurz erhitzen.
Denkbar wäre vielleicht auch, das Einlegen der Früchte. Nur bin ich dahingehend noch nicht im Netz fündig geworden. Wisst ihr ob und wie man das machen kann?

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